Der kleine dicke Ritter Oblong-Fitz-Oblong

Robert Oxton Bolt (1924 - 1995) war ein englischer Dramatiker und Drehbuchautor. Er besuchte die Manchester Grammar School und studierte anschließend Geschichte und Englisch an der Universität Manchester. Er schrieb Drehbücher zu bekannten Filmen wie Doktor Schiwago und Lawrence von Arabien. Für Doktor Schiwago wurde Bolt mit einem Oscar ausgezeichnet. Bolts Bühnenstück für Kinder Der kleine dicke Ritter (The Thwarting of Baron Bolligrew) wurde von der Augsburger Puppenkiste als Marionettenstück produziert und erstmals Ende 1963 vom Hessischen Rundfunk in sechs Folgen gesendet.

Horst Lemke (1922-1985) war ein deutscher Illustrator und Grafiker. Er studierte von 1939 bis 1941 an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Horst Lemke illustrierte viele erfolgreiche Kinderbücher, wie z.B. die späteren Werke von Erich Kästner, mit dem ihn eine persönliche Freundschaft verband.

Dieses Buch kennen viele Großeltern von heutigen Kindern noch aus ihrer eigenen Kindheit und sie reagieren verzückt, wenn sie es in einer Buchhandlung wiederfinden. Nichts liest man so gerne vor wie Geschichten, die man als Kind selbst geliebt hat. Ganz sicher mischen sich erinnerte Gefühle in den Ton, in dem man vorliest, und der Großpapa findet sich auf diese Weise mit dem Enkel auf einer Ebene wieder. Wenn es sich bei dem Helden der Erzählung dann auch noch um eine so sympathische Figur wie Oblong-Fitz-Oblong handelt, den kleinen dicken Ritter, dem die Gerechtigkeit über alles geht, dann braucht man nur noch einen gemütlichen Sessel und das Abenteuer kann beginnen. Wie man schon aus viele Märchen weiß, zahlt es sich aus, wenn man ein gutes Verhältnis zu Tieren pflegt. Oblong ist ganz sicher nicht berechnend, aber seine Liebe zu Gefiederten und Vierbeinern verhilft ihm immer wieder zu sehr vorteilhaften Situationen im Kampf gegen den tumben Baron Bolligru, der lediglich auf die Unterstützung des Grobians Schwarzherz zählen kann. Mit Köpfchen und der Hilfe aller von Bolligru Unterdrückten, schafft es der liebenswürdige Königlich-Fahrende Ritter am Ende sogar, die Gewaltenteilung zu etablieren. Tja, in den Ritterzeiten war es gar nicht selbstverständlich, dass die kleinen Leute zu ihrem Recht kommen konnten. Kinder von heute wissen noch nicht, wie tapfer dicke Ritter mit dem Herz auf dem rechten Fleck sein mussten, um das durchzusetzen. Hier können sie beschützt durch den Vorleser die Anfänge demokratischer Ideen durchleben. Gabriele Hoffmann (Leanders Leseladen, Heidelberg)

"[E]ine warmherzige und sprachlich hervorragend geschriebene Geschichte darüber, wie das Gute mit Witz und Grips über das Böse siegen kann." Monika Schrankenmüller Allgäuer Zeitung 20200423