Nichts und wieder nichts

Antje Damm, geboren 1965 in Wiesbaden, studierte in Darmstadt Architektur und lebt mit ihrem Mann und ihren vier Töchtern in der Nähe von Gießen. All ihren Büchern spürt man ihre große Nähe zu Kindern und deren Denkweise an. Antje Damm, geboren 1965 in Wiesbaden, studierte in Darmstadt Architektur und lebt mit ihrem Mann und ihren vier Töchtern in der Nähe von Gießen. All ihren Büchern spürt man ihre große Nähe zu Kindern und deren Denkweise an.

Diese Autorin hat eine überzeugende Methode gefunden, schwierige Themen für Kinder einladend aufzubereiten. Kleine Bilder, Collagen, Inszenierungen, Abbildungen, manchmal auch einzelne Worte als Bilder, laden auf jeder Doppelseite ein zum Verwunderung und zum Nachdenken und wollen so das entwickeln, was man eigentlich nicht darstellen kann: das "Nichts". So kommt das Nichts manchmal logisch daher (ob man denn "nichts" denken könne?), oder Alltägliches in Frage stellend (wenn man sagt, man tue gerade "nichts"), tiefsinnig (mit der Frage, wann hinter allem das Nichts käme), bedrückend (wenn es im Krieg um alles oder nichts geht), theologisch (die creatio ex nihilo), witzig (das Kleinkind ein Nichtsnutz), belesen (wenn lauter Bücher über das Nichts in einem Bücherregal gesammelt werden), bildend (da von nichts bekanntlich nichts kommt) oder auch überraschend (wie das nach "Nichts" gehende Straßenschild). Sorgfältig, wohl bedenkend und bedacht, nie mit Belanglosigkeiten langweilend, systematisierend, aber nie verschult, sondern das Denken in Gang setzend und so Alltag und Leben milde lächelnd hinterfragend... Ein nicht nur schönes und kreatives, sondern im guten Sinne Bildung ermöglichendes Buch! Wer mit Kindern philosophieren will, hat hier einen fast unerschöpflichen Vorrat an "Nichts" zur Verfügung. (Rezension von Gabriele Hoffmann aus dem LibriFachkatalog Harry & Pooh 2009/2010)