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Schwangerschaft verkünden

Gibt es eigentlich den richtigen Zeitpunkt?

Der Umgang mit der Schwangerschaftsverkündung – der ist so bunt wie jede Schwangerschaft an sich. Die einen rennen mit ihrem ersten positiven Schwangerschaftstest förmlich aus dem Badezimmer, schaffen es – überspitzt gesagt – grad noch den obersten Knopf der Hose zuzumachen und rufen sofort alle wichtigen Menschen an, um diesen unglaublichen „Hurra-Moment“ zu feiern: den Partner, die Partnerin, die beste Freundin oder die eigene Mutter. Die anderen entscheiden sich dafür, die Schwangerschaft erstmal noch nicht bekannt zu geben. Sie wahren dieses wunderschöne Geheimnis das ganze erste Trimester, also von der ersten bis zur vollendeten 12. Schwangerschaftswoche. Sie weihen nur den Partner bzw. die Partnerin ein. Die Sorge vor einer Fehlgeburt und zu vielen Fragen von außen danach – die ist einfach zu groß! Ehrlich: absolut verständlich!

Zwei rote Streifen: Ein positiver Schwangerschaftstest.



Der erste Besuch bei der Frauenärztin bzw. dem Frauenarzt – und die Gewissheit: Da wächst ein kleiner Mensch in mir. Eine Zeit der unbeschreiblichen Gefühle, voller Aufregung und natürlich der vielen Fragen: Wie wird es werden? Geht alles gut? Wann verkünde ich die Schwangerschaft bei meinen Großeltern? Wie sage ich es meinem Chef? Ich (Doro) habe es meiner Familie und meinen engsten Freundinnen gleich nach dem positiven Test erzählt: Warum? Ich konnte vor Freude nicht an mich halten und ich habe mir immer gedacht, dass ich – wenn die Schwangerschaft nicht halten sollte – eh drüber sprechen würde, weil mir das immer sehr hilft. Im Job habe ich allerdings die ersten drei Monate nichts gesagt. Da war für mich persönlich klar: Geht die noch nichts an!


Kerstin, du als siebenfache Mama … wie bist du mit dem Thema umgegangen? Wann hast du jeweils die Schwangerschaft bekannt gegeben – und warum?

Das war ganz unterschiedlich. Aber in der Regel doch schon relativ früh. Ich habe es tatsächlich zum Eigenschutz erzählt. Mir war es wichtig, dass ich mit den vielen noch kleinen Geschwisterkindern Unterstützung bekam. Dazu musste ich es einfach rechtzeitig kundtun.

Aus der Sicht als Hebamme

Du arbeitest ja nun seit mehr als 22 Jahren als Hebamme, hast schon Kontakt mit deinen Nachsorgen in der Frühschwangerschaft. Wozu rätst du den Schwangeren, wenn sie dich fragen: Kerstin, wann soll ich die Schwangerschaft am besten wem verkünden und wie soll ich es sagen?

Die Frauen sprechen sehr oft zuerst mit der besten Freundin und dem Partner bzw. der Partnerin darüber. Das ist auch gut so, denn der/die Partner*in ist ja nun mal daran beteiligt und hat in gewisser Weise auch ein Anrecht es zu erfahren. Die Freundin ist für die Seele gut und hat vielleicht selbst schon Erfahrungen mit einer eigenen Schwangerschaft gesammelt, die sie gerne als Ratgeberin weitergibt. Schwieriger ist es schon bei den eigenen Eltern oder Schwiegereltern. Da warten doch viele Frauen noch etwas ab, da sie sich vor gut gemeinten und oft ungefragten Ratschlägen schützen möchten.

Verkündung auch im Job?

Was den Arbeitgeber anbelangt, muss man dies für sich abwägen. Es gibt Berufe, wo man mit der Nachricht „Schwangerschaft“ nicht hinter dem Berg halten sollte. Das sind zum Beispiel Tätigkeiten, bei denen man mit Röntgenstrahlen oder chemischen Stoffen in Kontakt kommt oder auch Nachtarbeit. Aber auch Lehrerinnen und Erzieherinnen, die keine Röteln-Immunität haben, sollten es dem Arbeitgeber möglichst zügig mitteilen. Verzwickt ist natürlich die Lage, wenn man gerade frisch im neuen Job angefangen hat und Angst um seine Stelle hat. Viele Frauen halten sich dann noch etwas bedeckt und sagen lange nichts.

Gibt es für dich überhaupt den richtigen Zeitpunkt für die Schwangerschaftsverkündung?

Ich finde nicht. Es soll doch jedes werdende Elternpaar so machen, wie sie das für richtig halten.

Wir sind schwanger! Schwangerschaftsnachricht und Ratgeber

Was war die schönste Schwangerschaftsverkündung, von der du je als Hebamme gehört hast?

Ohh, vielleicht meine eigene. Ich hatte im Koffer meines Mannes eine kleine Schachtel versteckt. Darin war der positive Schwangerschaftstest mit einem Zettel, auf dem stand: „Ich liebe Dich“. Der Anruf kam prompt nach der Landung in Singapur – die Freude war natürlich riesig.

Nur Mut!

Was ist dein Rat bei allen Unsicherheiten, die es nun mal in der Frühschwangerschaft gibt – wie können Schwangere damit „gut“ umgehen lernen?

Ich sage immer: Angst ist ein schlechter Begleiter! Natürlich sind die ersten drei Monate mit großer Unsicherheit besetzt. Wächst das Baby wirklich weiter? Man spürt ja noch nicht so viel. Dennoch ist ja das Thema Übelkeit bei den meisten Frauen omnipräsent. Und so lange das so ist, ist eigentlich alles gut. Macht sich eine Frau wirklich große Sorgen, die den größten Teil des Tages mitgetragen werden, darf sie auch ruhig zwischendurch zum Arzt gehen oder die Hebamme kontaktieren. Bestätigen diese, z.B. durch einen Ultraschall oder das Abhören der Herztöne, dass alles gut ist, lebt es sich schon gleich viel entspannter.


Und hast du als Hebamme noch ein paar naturheilkundliche Tipps bei Wehwehchen in der Frühschwangerschaft?

Den Klassiker Übelkeit habe ich ja gerade schon angesprochen. Dagegen hilft z.B. Akupressur durch Sea-Bands, die man in der Apotheke kaufen kann. Häufig hilft auch ein Vitamin B-Präparat, da ein vorhandener Mangel eine Übelkeit noch verstärkt. Und gegen Übelkeit hilft tatsächlich auch immer essen an sich. Regelmäßiges „Knabbern“ an Butterkeksen oder Zwiebäcken wirkt wahre Wunder. Kreislaufbeschwerden schließen sich gerne der Übelkeit an. Dagegen helfen Wechselduschen und Massagen mit einer Bürste, auf die 1-2 Tropfen Rosmarin-Öl gegeben werden.

Liebe Leser*innen – falls Sie grad erfahren haben, dass Sie Eltern werden, gratulieren wir von Herzen und wünschen Ihnen alles Liebe für diese aufregende erste Zeit. Wir haben da übrigens noch einen tausenkind-Tipp für Sie: die wunderschöne „Kreidetafel Meilensteine Schwangerschaft“! Hier können Sie alles rund um Ihre Schwangerschaft festhalten: von Wochenhighlights über die eigenen Gefühle bis hin zur Größe des Embryos bzw. Fötus. Ein richtig toller Schwangerschaftsbegleiter!