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MiniWerk
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Dino in der Brotdose

Wenn die Brotzeit zum Erlebnis wird

Das Kind kommt in den Kindergarten, isst aber nicht viel mehr als sein/ihr Wurstbrot oder den Lieblings-Snack zuhause und rümpft bei dem Anblick von Obst oder Gemüse nur die Nase? Zu Hause hat man ganz gut im Blick was sein Kind am Tag so isst, aber wie läuft es im Kindergarten ab? Holt mein Kind sein essen dann bei anderen Kindern?

Jeder mag es doch, wenn das Essen hübsch angerichtet ist! Geburtstagkuchen oder Hochzeitstorten werden aufwendig gestaltet und in Restaurants wird viel Wert auf das Anrichten der Teller geachtet. Wieso also nicht auch die Brotzeitboxen unserer Kinder besonders gestalten? Unseren Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Ihnen bei ihrer Brotzeit zu zeigen: „Hey, Mama/Papa hat an Dich gedacht!“

Luise gibt tolle Tipps für kreative Ideen für die Brotzeit in der Kita oder Schule. Zusammen mit den Brotdosen und Trinkflaschen von tausendkind wird so jede Mahlzeit zum Erlebnis.

Hallo, ich bin Luisa!

Luisa ist 29 Jahre alt und mittlerweile vierfache Mama. Als ihr ältester Sohn mit drei Jahren in den Kindergarten gekommen ist, lief es bei ihr genauso ab: „Er liebte sein Wurstbrot morgens und am liebsten mittags und abends. Ich hatte große Bedenken, dass er im Kindergarten nichts mehr essen würde oder immer bei anderen mitessen will. Also habe ich angefangen, sein Obst und Gemüse, aber auch anderen Aufstrich fürs Brot und kleine Snacks wie Käsewürfel oder selbstgemachte Müsliriegel für seine kleinen Kinderaugen interessanter zu schneiden oder zu gestalten und es immer wieder zusätzlich zu seinem geliebten Wurstbrot mit anzubieten. Wichtig ist hier: Ich habe es immer mit angeboten und nie aufgezwungen!“ Ihr Sohn war so begeistert von seinem toll hergerichteten Essen und hat tatsächlich begonnen das beigelegte Gemüse oder Obst und anderes zu probieren.

Lunchbox

Kreative Ansätze mit wenig Aufwand

Hier reichen schon ganz einfache Tricks ohne großen Aufwand morgens: Gurken können zum Beispiel mit einem Wellenmesser anstatt eines normalen Messers geschnitten werden. Trauben oder Kiwis können statt normal halbiert, mit einem Zickzack-Muster aufgeschnitten werden. Wieso eine Aufback-Brezel im Ofen machen, wenn man ein Waffeleisen zu Hause hat? Milchbrötchen mit Wurst und Käse und einem Eisstiel belegen und ab in den Sandwich-Maker. Essen am Stiel schmeckt genauso wie Trinken mit einem Strohhalm: Hundert Mal besser! Ich bin mir auch ganz sicher, dass jeder Plätzchen-Ausstecher zu Hause hat. Damit kann man wunderbar Brot verschönern! Mit einem Messer lässt sich der Name des Kindes in die Bananenschale ritzen oder mit Lebensmittelstiften dem Essen Augen aufmalen. Man kann aus einer Wassermelonen-Scheibe eine kleine Pizza machen, indem man diese mit Joghurt bestreicht und Früchte nach Wahl darauf verteilt.

Es gibt so viele einfache Tricks, die Brotzeit von Kindern zu einem besonderen Erlebnis zu gestalten. Je farbenfroher eine Box gestaltet wird, desto ansprechender ist es für die Kinder. Wenn man zum Beispiel Erdbeeren einpackt müssen jetzt nicht unbedingt Tomaten oder Wassermelone dazu – bunter wird es mit Gurken oder Physalis, Blaubeeren oder auch Käsewürfel mit Cocktailwürstchen. Mehr Inspiration und Tipps und Tricks rund um die Brotzeitbox findet ihr auf Luisas Instagram-Kanal: miniwerk_, mit täglichen Brotzeitbox- und Snack-Ideen. Auf TikTok nimmt sie euch sogar jeden Morgen bei der Zubereitung direkt mit.

Im tausendkind-Magazin gibt Luisa Tipps und Ratschläge für kreative Brotbox-Inhalte und räumt mit vielen Vorurteilen auf.

Der Zeitaufwand ist sicher viel zu hoch!

Mit etwas Übung, ist der Zeitaufwand für eine Brotzeit Box sehr gering. Ich mache mittlerweile eine Brotzeit Box in 10 Minuten. Man muss hierfür lediglich nur eine gewisse Vorstellung haben, wie die Box am Ende aussehen soll. Am liebsten gestalte ich meine Brotzeit-Boxen, während meine Kinder frühstücken und ich mich mit ihnen nebenbei unterhalten kann. Dann brauche ich danach nur noch den Frühstückstisch abräumen und in der Küche wieder für Ordnung zu sorgen. In einer halben Stunde ist alles wieder aufgeräumt, die Kinder satt und die Boxen für den Tag hergerichtet. Die Dosen lassen sich aber auch wunderbar am Abend zuvor vorbereiten und können über Nacht im Kühlschrank auf ihren Einsatz warten.

Schokoaufstrich mit Tomate?

Es gibt ebenfalls kleine Tricks, um zu vermeiden, dass das Brot von der Gurke total aufgeweicht ist, oder die Melone anschließend nach Karotte schmeckt. Hier kann man mit Lunchbox-Trennern, Salatblättern, kleine Silikon-Muffinförmchen oder einfach mehreren Boxen arbeiten.

Reste kommen in den Müll?

Wer sich jetzt fragt was mit all den ausgestochenen Resten passiert, muss keine Bedenken haben, dass diese im Müll landen. Ganz im Gegenteil. Wenn ich Brot aussteche, steche ich erst aus und belege es dann. So kann ich nämlich aus dem Brot noch kleine Würfel schneiden, diese anbraten und als Croûtons über den Salat geben. Man kann die Brotreste aber auch sammeln und in einem Mixer zu Semmelbrösel weiterverarbeiten. Ein ausgestochenes Brot lässt sich auch prima in einer Pfanne anbraten und das Loch mit einem Spiegelei füllen. Toastbrot-Reste können wunderbar in Eier und Milch gewendet und zu French Toast weiterverarbeitet werden. Ausgestochene Gurke macht sich gut in einer Wasser Karaffe. Generell kann übriggebliebenes Gemüse oder Obst auch ganz einfach als Nachmittagssnack angeboten werden.

Unnötig sowas!

“Ausgestochenes Brot? Die Kinder müssen lernen ihr Brot mit Rinde zu essen, das ist gut für die Kaumuskulatur!“ Ein Satz der mir sehr oft an den Kopf geworfen wird. Mal abgesehen von den Kindern, die die Brotrinde von Anfang an – aus welchen Gründen auch immer – nicht mögen, kann man die Kaumuskulatur seiner Kinder auch anders trainieren. Im besten Fall sollten Kinder fünf Mahlzeiten am Tag bekommen. Wenn von einer Mahlzeit dann das Brot ausgestochen und somit ohne Rinde ist, verlernt das Kind nicht gleich das Kauen. Nur weil man seinem Kind eine toll hergerichtete Brotzeitbox mitgibt, heißt es auch nicht automatisch, dass alle anderen Mahlzeiten genauso aussehen. Die Abwechslung machts!

Mit Essen spielt man nicht!

Ja das ist richtig. Allerdings schließt die Tatsache, dass Kinder nicht mit dem Essen herumspielen sollen einen spielerischen Umgang mit essen nicht aus. Wer kennt es nicht, wenn der Löffel wie ein Hubschrauber angeflogen kommt und mit einer Portion Brei im Mund landet? Wird das Essen mit Achtsamkeit und Wertschätzung behandelt, besteht hier ein großer Spielraum. Die Nahrungsaufnahme bei Kindern sollte keine ernste, sondern eine freudige und mit allen Sinnen erfahrbare Tätigkeit sein. Hierbei soll nicht nur der Hunger gestillt, sondern auch das Wohlbefinden des Kindes gesteigert werden. Die Fantasie eines Kleinkinds, welches in seiner Brotzeitbox anstelle eines Brotes mit Gemüse, eine Weltallbox sieht, wo das Alien-Brot im Magen gegen die Karottensterne und die Zickzacktrauben kämpfen, ist einfach unbezahlbar. Und lecker!

Damit macht man andere nur Eifersüchtig.

Auf meinen Sozialen Media Plattformen bekomme ich auch immer wieder die Frage gestellt, ob andere Kinder nicht eifersüchtig werden auf die Boxen meiner Kinder. Aber wieso sollte dies nur mit hübscher Brotzeit so ein? Der eine hat ein besseres Spielzeug dabei. Oder die coolen Dino-Schuhe, welche man auch haben wollte. Ein dreijähriges Kind hat nicht als erstes den Gedanken: „Oh ist das gemein, dass du so eine Box hast, jetzt bin ich eifersüchtig.” Kinder in dem alter staunen, sie freuen sich mit dem Kind mit. Bekommen große Augen und fragen vielleicht, ob sie probieren dürfen. Ich habe meinen Kindern von Anfang an immer beigebracht, dass es so viele unterschiedliche Kinder gibt und manche davon auch mal Sachen dabei oder an haben werden, die ihnen auch gefallen oder was ihnen an dem Tag besser geschmeckt oder gepasst hätte. Wenn sie so etwas feststellen, können sie sich das merken und mit mir darüber sprechen. Wir können gemeinsam dann nach einer Lösung suchen wie man das am besten selbst auch umsetzen kann. Und ich habe in meinem Kindergarten die Erfahrung gemacht, dass andere Kinder mitfiebern, was für tolle Sachen meine Kinder heute wieder in der Box haben. Meiner Meinung nach ist es Sache der Eltern, dieses Thema einfühlsam zusammen mit seinen Kindern anzugehen.

Muss was Süßes mit in die Box?

Ebenfalls ein großes Thema ist Süßes in der Box. Dass man keine Gummibärchen, Schokolade und dazu am besten noch ein Donut mitgibt, ist vermutlich klar. Ein gesunder Bezug zu Süßem sollte den Kindern schon von Anfang an beigebracht werden. Die Kinder komplett von süßem Fern zu halten finde ich aber auch wieder falsch. Aber muss jetzt was Süßes mit in der Box sein? Ich persönlich finde nein. Zu besonderen Anlässen wie Ostern, Geburtstag oder Weihnachten, kann man gerne mal einen Schoko-Osterhasen mit einpacken, oder den kleinen Schoko-Nikolaus. Allerdings ist die Brotzeitbox für Kindergarten-Kinder eine Mahlzeit oder sogar nur eine Zwischenmahlzeit von fünf Mahlzeiten am Tag und das an fünf von sieben Tagen. Es gibt genug anderen Spielraum seinen Kindern etwas Süßes anzubieten. Hierbei rede ich jetzt aber nur von Süßem wie Gummibärchen, Schokolade usw. und nicht von einem Nutella- oder Marmeladen-Brot oder der Milchschnitte in der Box, was absolut auch mal sein darf.


Lunchbox


Wie lieben Kinder Ihre Boxen?

Es gibt sehr viele heikle Kinder, wo man als Elternteil froh ist, wenn das eigene Kind überhaupt etwas isst am Tag. Hier finde ich es sehr wichtig, das Kind in seine Brotzeit für den Tag mit einzubeziehen: Fragen, worauf es heute Lust hat. Fragen, ob er statt einem Nutella Brot mit Milchschnitte nicht Lust auf ein Nutella-Raketen-Brot mit Stern-Gurken aus dem Weltall hat. Oder anstelle einer Pizza eine Wassermelonen-Pizza, welches das Kind komplett selbst belegen kann, mit Früchten seiner Wahl. Kinder mit einbeziehen ist gerade bei wählerischen Kindern sehr wichtig. Sie fühlen sich so nicht ausgeschlossen und haben eine Wahl, auch wenn Mama oder Papa sie in eine bestimmte Richtung lenkt.

Brotzeitbox als Hilfe gegen den Trennungsschmerz

Kindern, die sich schlecht von Mama oder Papa während der Kindergarten-Zeit trennen können, können hübsche Brotzeitboxen ebenfalls helfen! Man kann mit seinem Kind hierfür ein Symbol ausmachen, wie zum Beispiel ein Herz. Mama oder Papa malen sich das Herz auf die Hand und stechen ein Lebensmittel in Herzform aus und legen es morgens zusammen mit dem Kind in die Brotzeit-Box. Beim Verabschieden kann man so seinem Kind das Herz auf der Haut zeigen und es daran erinnern, dass das andere Herz in der Brotzeit wartet. Das zeigt dem Kind, Mama oder Papa denken an mich und vergessen mich nicht, wenn ich hier bin. Das ist auch ein sehr guter Weg um mit dem Trennungsschmerz der Kinder für diese paar Stunden am Tag umzugehen.

Brotzeitbox für jeden? Man muss eine tolle Brotzeitbox nicht nur für heikle oder schlecht essende Kinder machen. Meine Kinder essen heute auch super und trotzdem mache ich die Boxen noch so für meine zwei Kindergarten Kinder. Ich möchte meinen Kindern damit einen gefallen tun. Ihnen ein lächeln ins Gesicht zaubern, wenn sie ihre Box im Kindergarten öffnen und ein Dino Brot mit Karotten Blumen und in wellen geschnittene Äpfel vorfinden. Es gibt so viele Wege seinen Kindern ein lächeln ins Gesicht zu Zaubern und ihnen ihren Tag zu versüßen. Umso schöner, wenn es mit einem kleinen Zeitaufwand morgens oder abends so einfach ist, Kinderaugen zum Strahlen zu bringen.