Planen Sie bitte genug Zeit vor dem Jobeinstieg für die Eingewöhnung ein!
Was mir immer aufgefallen ist, ist der sehr späte Zeitpunkt, ab dem Familien sich erst so richtig um die Organisation kümmern. Natürlich schauen sich viele Eltern sehr früh nach einem Kinderbetreuungsplatz um, dennoch ist die Zeit immer sehr knapp, von der Eingewöhnung bis zum Arbeitsbeginn, bemessen. Mit hängender Zunge und schweißgebadet kommen die Frauen dann “spitz auf Knopf“ im Job an und sind gedanklich doch noch sehr oft beim Nachwuchs. Denn die Sorgen, dass etwas sein könnte, lassen sie nicht los. Mein Tipp wäre schon an dieser Stelle: Planen Sie genug Zeit ein, damit eine entspannte Eingewöhnung gelingen kann.
Tipp 2: Haben Sie kein schlechtes Gewissen hinsichtlich der Betreuungszeiten!
Der nächste Punkt, den ich beobachtet habe, war die ebenfalls zu gering kalkulierte Stundenzahl in der Einrichtung. Aus lauter schlechtem Gewissen, dass die Kinder leiden könnten, wird nur die minimale Stundenzahl beantragt. Vollkommen gestresst, holt also die Mutter ihr Kind wieder ab, um dann mit dem reizüberfluteten und auch müdem Kind noch in den Supermarkt zu rennen, was in einer großen Schreiattacke, spätestens an der Kasse, endet.
Mein Tipp, nein eher Appel speziell an die Mütter, da sie heute immer noch den Großteil der Care-Arbeit übernehmen: Liebe Mütter, gönnt euch zwei Stunden mehr an Betreuung. Ich weiß: Für manche Eltern ist es eine finanzielle Belastung, die abgewogen werden muss. Allerdings geht der Stress vom Lebenszeit-Konto ab. Es ergibt mehr Sinn, alles entspannt anzugehen, vielleicht noch in Ruhe einen Kaffee zu trinken, um dann auch wirklich den Fokus auf sein Kind richten zu können.
Tipp 3: Denken Sie im Berufsalltag an Ihre Kinder und auch an sich selbst!
Und noch etwas ist mir in den vielen Jahren aufgefallen! Das, was ich meinen eigenen Kindern fast täglich vorgebetet habe, nämlich: Am Abend werden die Schultaschen gepackt und die Klamotten rausgelegt! Wir sollten uns das als berufstätige Erwachsene auch zu Herzen nehmen. Am Morgen noch nach der zum Kostüm passenden Strumpfhose zu kramen, die Bluse zu bügeln oder die Akten auf den eigenen Schreibtisch-Bergen zu suchen, ist Zeitverschwendung und nervig obendrein. Also, auch in diesem Punkt kann man sich eine eigene Systematik aneignen, die am Morgen alles einfacher macht.
So, nun ist es genug mit den praktischen Routine-Tipps, denn Doro hatte noch das für-sich-Einstehen angesprochen. Wir finden das beide sehr wichtig. Sich treu bleiben und anderen nicht in den Allerwertesten kriechen. Ein Gegenüber spürt, dass man Angst hat, unter Druck steht und unbedingt diesen Job behalten muss, da sonst der finanzielle Abgrund droht. Wir sagen: Weg mit der Angst! Offen ansprechen, wenn es Unstimmigkeiten und ungerechte Behandlungen gibt. Sich rechtzeitig darum bemühen, sich ein Alleinstellungsmerkmal aufzubauen, was einen unverzichtbar für die Firma und interessant für die Konkurrenz macht.
Letzter Job-Tipp: Schreiben Sie mal eine Initivativ-Bewerbung!
Und nur für den eigenen Spaß und die eigene Übung können Sie auch ruhig mal den Versuch von Initiativ-Bewerbungen starten. Es kann nämlich nicht schaden, wenn die Fühler ausgefahren werden, um im Notfall der Demütigung die Reißleine zu ziehen und in einem neuen Job glücklich zu werden.
Hallo Neuanfang!
Das habe ich, Doro, übrigens nach rund 15 Jahren, in denen ich für einen großen TV-Sender als Reporterin gearbeitet habe, getan. Ich habe im Einklang mit meinem damaligen Arbeitgeber den Vertrag gekündigt und mich selbständig gemacht.
Haben Sie noch Fragen an uns rund um den Job? Möchten Sie eine spannende Geschichte erzählen oder haben Sie einen Themenwunsch? Dann melden Sie sich gerne bei tausendkind – wir freuen uns auf Sie!